Mariendistel

Silymarin bei aktiver rheumatoider Arthritis

2025-02-25
Detail-Ansicht von Mönchspfeffer-Blüten

Die zusätzliche Silymarin-Gabe verbesserte bei Patienten mit rheumatioder Arthritis (RA) die krankheitsspezifischen Beschwerden, den funktionellen Status und damit einhergehende psychosomatische Symptome. Dieses Ergebnis zeigte eine am Clinical Rehabilitation Hospital, Iasi, Rumänien durchgeführte randomisierte, klinische Pilotstudie. 
Studienteilnehmer waren 122 Patienten (103 w, 19 m; 61 Patienten pro Gruppe) mit aktiver RA (DAS28-CRP* > 6,0) und einer Krankheitsdauer von mehr als 5 Jahren. Die Interventionsgruppe erhielt zusätzlich zur konventionellen Behandlung mit Disease-modifying antirheumatic drugs (DMARD) über 8 Wochen 300 mg Silymarin täglich. Die Patienten der Kontrollgruppe erhielten nur die Standardbehandlung. Die Veränderung von Krankheitsaktivität und körperlicher Funktion galten als Zielkriterium, die Begleitsymptomatik als sekundäre Parameter. Die Krankheitsaktivität wurde mittels DAS28-Score*, dem vereinfachten Krankheitsaktivitätsindex (SDAI) und dem klinischen Krankheitsaktivitätsindex (CDAI) erfasst. Zusätzlich wurden die Dauer der Morgensteifigkeit, Schmerzeinschätzung des Patienten, globale Bewertung durch den Patienten und den Arzt dokumentiert. Die Erhebung des funktionellen Status erfolgte mit Hilfe des Fragebogens zur Beurteilung von Gesundheit und Behinderung (HAQ-DI) mit den Kriterien Müdigkeit, Depression und Angst Die Müdigkeit wurde mit einer VAS-Skala, Depressionen mit der Beck Depression Inventory Scale II (BDI-II) und Angst mit dem GAD-7-Fragebogen erfasst. 

Ergebnisse: Am Studienende waren in der Silymarin-Gruppe alle Indikatoren für die Krankheitsaktivität im Vergleich zu ihren Ausgangswerten signifikant reduziert (p ≤ 0,05).  Zudem verbesserte sich die Krankheitsaktivität im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant (p = 0,000). In der Kontrollgruppe hatte sich diese signifikant (p ≤ 0,05) verschlechtert. Bei den Entzündungsmarkern (ESR, CRP) zeigten sich in beiden Gruppen nur nicht signifikante Veränderungen und auch keine Gruppenunterschiede bei Studienende. Die Parameter Schmerzintensität, globale Bewertung durch Patient und Arzt, Anzahl druckschmerzhafter und geschwollener Gelenke sowie Morgensteifigkeit waren zum Studienende in der Silymarin-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant verbessert (p = 0,000). 83 % der Patienten in der Silymarin-Gruppe zeigten ein gutes Resultat in den EULAR-ESR und EULAR-CRP-Bewertungen**; in der Kontrollgruppe kam es zu keiner Verbesserung (Non-responder: 96,4 % EULAR-ESR, 94,6 % EULAR-CRP). Signifikante Verbesserungen im Vergleich zu den Ausgangswerten und zur Kontrolle zeigten sich auch in den Bewertungen von Müdigkeit, Depression und Angstzuständen.

Fazit der Autoren: Die Ergebnisse dieser Pilotstudie deuten darauf hin, dass Silymarin eine gute Ergänzung zur konventionellen Behandlung von rheumatoider Arthritis sein könnte. Die entzündungshemmenden und antioxidativen Wirkungen von Silymarin könnten zu der beobachteten Verbesserung von Beschwerden und der Lebensqualität beitragen. Weitere umfangreichere Studien sind jedoch erforderlich, um die Wirksamkeit bestätigen, ebenso zur Klärung der optimalen Dosierung von Silymarin. 

*DAS28 = Disease Activity Score: Untersuchung von Druckschmerz und Schwellung von 28 Gelenken + CRP-Wert ermöglichen Einschätzung der Krankheitsaktivität
**EULAR = European Alliance of Associations for Rheumatology

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