Knoblauchöl und das metabolische Syndrom

2024-08-20
Detail-Ansicht von Knoblauchknollen

Knoblauchöl verbesserte bei Patienten mit kardiometabolischen Veränderungen die mikrovaskuläre Funktion, den subklinischen Entzündungsstatus und Parameter des metabolischen Syndroms (MetS). 

Dies ergab die im Hospital Universitario Ramón y Cajal, Madrid durchgeführte randomisierte, placebokontrollierte ENDOTALLIUM-Studie. Teilnehmer waren 52 ansonsten unbehandelte Personen (31 w, 21 m), die mindestens ein Kriterium des metabolischen Syndroms aufwiesen*. Als Studienmedikation wurden Kapseln mit 4 mg destilliertem Knoblauchöl (purple garlic oil, n = 27), entsprechend 1- 2 Knoblauchzehen, bzw. Placebo (n = 25) eingesetzt. Die Dosis betrug in der ersten Woche 1 Kapsel pro Tag, in den folgenden 4 Wochen 2 Kapseln pro Tag. Hauptzielgröße war der mittels Laser-Doppler-Blutflussmessung ermittelte Peak Flow (Indikator für mikrovaskuläre Funktion) bei postokklusiver reaktiver Hyperämie der Haut. Parameter zur Endothelfunktion, spezifische Biomarker, Laborparameter und klinische Variablen wurden zusätzlich erfasst.

Ergebnisse: 

Mikrovaskuläre Funktion: Der Peak Flow in der Haut während der postokklusiven reaktiven Hyperämie erhöhte sich in der Gruppe, die Knoblauchöl einnahm, im Vergleich zur Placebogruppe signifikant. Der Unterschied zwischen den Gruppen betrug nach 5 Wochen 15,4 PU (Perfusionseinheiten) und war mit p = 0,031 signifikant (KI 95%: 1,5 bis 29,4). Entzündungsmarker: Die hs-CRP-Werte nahmen in der Knoblauchgruppe im Vergleich zur Kontrolle signifikant ab (-1,3 [95% KI: -2,5 bis -0,0] mg/L, p = 0,049). 

Metabolisches Syndrom: Die durchschnittliche Anzahl der fünf MetS-Komponenten** verringerte sich in der Knoblauchöl-Gruppe signifikant (1,7 ± 0,9 vs. 1,3 ± 1,1 zu Studienbeginn, p = 0,021), während in der Kontrollgruppe keine signifikanten Veränderungen beobachtet wurden (1,7 ± 1,1 vs. 1,6 ± 1,4, p = 0,538); Laut den Autoren könnte Knoblauch eine mögliche Therapieoption bei kardiometabolischen Störungen in frühen Stadien spielen. Für eine konkrete Therapieempfehlung sind weitere Studien erforderlich.

* Kriterien gemäß der NCEP/ATP III: Fettleibigkeit, erhöhte Triglyceride, erniedrigtes HDL, erhöhter systolischer oder diastolischer Blutdruck oder erhöhter Blutzucker
** Triglyceride, HDL, systolischer oder diastolischer Blutdruck, Nüchternblutzucker sowie Hüftumfang. 

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