Cranberry-Saft hilft bei rezidivierenden Harnwegsinfekten

2024-09-30
Cranberries in einer Schale, die auf einer Holzplatte steht. Weitere Cranberries sind um die Schale verteilt

Das Trinken von Cranberry-Saft zusammen mit einer erhöhten Flüssigkeitszufuhr verringert bei Menschen mit rezidivierenden Harnwegsinfektionen die Rate erneuter Blasenentzündungen und den Antibiotikaverbrauch signifikant.
So lautet das Fazit einer großen Netzwerk-Metaanalyse. Eingeschlossen waren 20 Studien mit 3.091 Teilnehmer (89 % Frauen) mit erhöhtem Risiko für Harnwegsinfektionen.

Die Studien verglichen mindestens zwei der folgenden Zubereitungen: Flüssige Cranberry-Produkte; nichtflüssige Cranberry-Produkte (Tabletten, Kapseln); andere Flüssigkeiten (Wasser, andere Säfte, Placebo-Flüssigkeit) sowie keine Behandlung. In der Analyse wurden 18 Studien, davon 14 mit Vergleich von Cranberry-Saft mit Placebo, erfasst.

Ergebnisse: Personen, die Cranberry-Saft verwendeten, hatten 27 % weniger Harnwegsinfektionen als solche, die eine Placebo-Flüssigkeit tranken. Im Vergleich zu keiner Behandlung traten bei Anwendung von Cranberry-Saft 54 % weniger Harnwegsinfektionen auf. Die Netzwerk-Analyse von 6 Studien ergab, dass Cranberry-Saft die Einnahme von Antibiotika im Vergleich zu Placebo-Flüssigkeit um 49% und im Vergleich zu keiner Behandlung um 59% verringerte. Die Prävalenz der mit Harnwegsinfektionen einhergehenden Symptome war unter Cranberry-Produkten geringer.

Die Autoren empfehlen aufgrund der vorliegenden Daten die Kombination erhöhter  Flüssigkeitszufuhr und Cranberry zur Prävention und Therapie von Harnwegsinfektionen. Die in den Studien untersuchten Trinkmengen und Zeiträume der Anwendung variierten jedoch sehr, so dass sich noch keine Empfehlungen zur Dosierung und Anwendungsdauer ableiten lassen. Aufgrund der insgesamt niedrigen bis moderaten Evidenz der einbezogenen Studien sind weitere randomisierte kontrollierte Studien von guter Qualität erforderlich.

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