Meta-Analyse zum Reizdarmsyndrom: Pfefferminzöl als gute Therapieoption

Pfefferminzöl ist eine gute und verträgliche Therapieoption bei Reizdarmsyndrom (irritable bowel syndrome, IBS). So lautet eines der Ergebnisse des von einer Autorengruppe aus USA, Kanada und UK in The Lancet veröffentlichten systematischen Reviews mit einer Meta-Analyse zur Wirksamkeit gängiger Therapien bei IBS. 

Verglichen wurde die Wirksamkeit von 4 bis 12-wöchigen Therapien mit Ballaststoffen (z. B. Flohsamenschalen), Spasmolytika, Pfefferminzöl oder Neuromodulatoren („Gut-Brain-Neuromodulators“ wie Trizyklische Antidepressiva, SSRI) bei Erwachsenen mit IBS aller Subtypen. In die Analyse wurden 51 randomisierte, kontrollierte Studien (RCTs) mit insgesamt 4.644 Patienten einbezogen. Davon besaßen lediglich 13 Studien ein geringes Bias-Risiko. 

Hinsichtlich der Wirksamkeit gegen allgemeine IBS-Beschwerden stufen die Autoren Pfefferminzöl (Kapseln) als erste Wahl ein, gefolgt von einer Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva (TZA). Abdominalschmerzen wurden durch TZA am wirksamsten gelindert, allerdings beruhte dieses Ergebnis nur auf Daten von 4 RCTs mit insgesamt 92 Patienten. Auch traten unter TZA-Therapie im Vergleich zu Placebo häufiger unerwünschte Ereignisse auf.

Hinsichtlich der Quote eines ausbleibenden Therapieerfolgs beim jeweiligen Studienende gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Wirkstoffklassen.

Aussagen zur Langzeitanwendung lassen sich aufgrund der maximalen Studiendauer von 12 Wochen bisher nicht ableiten. 

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