Kamillen-Gel als Hautschutz gegen Strahlendermatitis
2021-03-13
Das Auftragen einer ölfreien Kamillen-Zubereitung (8,35 %iges Gel) verzögerte das Auftreten der Entzündungsreaktion nach perkutaner Strahlentherapie. Die Wirksamkeit bezüglich einer Radiodermatitis (RD) Grad 1 war der Standardbehandlung mit Urea-Creme ebenbürtig.
Die Entwicklung einer RD Grad 2 wurde durch das Kamille-Gel deutlicher verzögert (5,1 Wochen) als unter Urea-Creme (nach 4,5 Wochen). Juckreiz, Brennen und Hyperpigmentierung waren unter Kamille weniger stark ausgeprägt als unter Harnstoff-Creme. Die Verträglichkeit des Kamillen-Gels war gut.
In der Pilotstudie wendeten 30 Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren unter 6-8-wöchiger Strahlentherapie (6 MV Photonenstrahl, 5 Tage/Woche, mit oder ohne begleitende Chemotherapie) entweder Kamille-Gel oder Harnstoff-Creme 3 x täglich auf den bestrahlten Hautpartien an. Wöchentliche Fotokontrollen dokumentierten den Verlauf.
Der therapeutische Effekt der Kamille scheint von der Galenik abhängig zu sein. Ölfreie Gele eignen sich besser für die dermatologische Anwendung in der Radiotherapie, da sie kühlend wirken, einen bolusartigen Effekt vermeiden und vor der nächsten Therapiesitzung wesentlich leichter zu entfernen sind. Darüber hinaus entwickelten die Patienten keine wie unter ölhaltigen pflanzlichen Cremes gelegentlich in der Literatur beschriebene feuchte Hautschuppung.
Grundlage für eine Empfehlung topischer Kamille-Gelzubereitungen beim RD-Management sollten Studien mit größeren Patientenzahlen sein.
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