Psyllium

Flohsamenschalen bei chronischer Obstipation

2022-11-23
Detail-Ansicht von Psyllium-Blüten

Patienten mit chronischer Obstipation profitieren von Ballaststoffen, insbesondere von Flohsamenschalen (Psyllium), in Tagesdosen > 10 g und bei einem Verzehr von mindestens 4 Wochen Dauer. Dieses Ergebnis erbrachte eine aktuelle systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse einer Autorengruppe vom Department of Nutrional Sciences, King´s College London, UK.

Zielparameter waren die Wirkungen der Ballaststoffe auf Stuhlgang, Darmtransitzeit, Symptome und Lebensqualität bei Erwachsenen mit chronischer Verstopfung. Für die nach Cochrane-Kriterien durchgeführte Analyse waren 16 randomisierte kontrollierte Doppelblindstudien (RCTs) mit 1251 Patienten geeignet. Die Studienteilnehmer nahmen verschiedene Ballaststoffe über den Zeitraum von zwei bis vier Wochen ein.

Ergebnisse: 66 % der Patienten profitierten von der Behandlung mit Ballaststoffen, in der Kontrollgruppe sprachen 41 % auf die Anwendung an. Ballaststoffe erhöhten die Stuhlfrequenz. Psyllium und Pektin hatten signifikante Wirkungen. Psyllium-Dosierungen von mehr als 10 g/Tag und eine Behandlungsdauer von mindestens vier Wochen wirkten sich günstig auf verschiedene Obstipationsbeschwerden aus. Eine Besserung der Stuhlkonsistenz war unabhängig von der Behandlungsdauer, wurde jedoch nur bei höherer Ballaststoffdosis (> 10 g/Tag) gesehen. Es traten nur wenige unerwünschte Ereignisse auf. Diese waren meist von leichter Art wie z. B. Blähungen. In einem Fall wurde unter Polydextrose starke Übelkeit berichtet. Die Autoren empfehlen mit den Patienten darüber zu sprechen, dass Ballaststoffe zu vermehrten Blähungen führen können.

Aufgrund der heterogenen Studienkonzepte und der unterschiedlichen Produkte werden für eine gezielte, standardisierte Therapieempfehlung jedoch weitere Studien benötigt.

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