Rosenwurz

Adaptogene Heilpflanzen bei Long COVID

2022-04-26
Detail-Ansicht von Blüten oder Früchten mehrerer Heilpflanzen

Eine Kombination aus den adaptogenen Heilpflanzen* Rosenwurz (Rhodiola rosea), Sibirischer Ginseng (Eleutherococcus senticosus) und Chinesisches Spaltkörbchen (Schisandra chinensis), ADAPT-232**, verbesserte bei Patienten mit Long COVID-Symptomen Fatigue, Muskel-/ Gliederschmerzen sowie die Belastbarkeit im Alltag im Placebo-Vergleich signifikant. Zudem zeigten sich bei den Serum-Kreatinin-Werten signifikante Unterschiede zugunsten der Phyto-Kombination.

So lautet das Ergebnis einer randomisierten, vierfachverblindeten***, placebokontrollierten klinischen Studie. Teilnehmer waren 99 Patienten (Ø 48,85 ± 13,9 Jahre, 14 m, 85 w) mit bestätigter SARS-COV-2-Diagnose, die nach Entlassung aus einer COVID-Hotel-Isolation bzw. aus einem Klinikaufenthalt unter anhaltenden Long COVID-Beschwerden litten. In die Studie eingeschlossen wurden nur Patienten bei denen 30 Tagen vor der Randomisierung mindestens 3 von 9 Long COVID-Symptomen (Fatigue, Kopfschmerzen, Atemnot bei Belastung, Denk- und Konzentrationsstörungen/ Verstimmungszustände, Riech-/ Schmeckstörungen, Haarausfall, vermehrtes Schwitzen, Husten, Muskel-/ Gliederschmerzen) vorlagen. Nach randomisierter Zuteilung wendeten die Patienten entweder ADAPT-232 (2 x 30 ml/d, n = 49) oder Placebo (n = 50) über zwei Wochen an. Eine Nachbeobachtung erfolgte bis Tag 21.

Ergebnisse: Die untersuchten Long COVID-Symptome besserten sich im Therapieverlauf und anschließender Nachbeobachtungsphase in beiden Gruppen nachweislich. Unter Anwendung der Phyto-Kombination verkürzten sich bei 50 % der Patienten die Dauer von Fatigue sowie die Schmerzsymptomatik um einen bzw. zwei Tage. Der Anteil von Patienten mit diesen Beschwerden war unter ADAPT-232 im Vergleich zu Placebo signifikant niedriger: an Tag 9 (39 % vs. 57 %, Besserung von Schmerz, p = 0,0019) und an Tag 11 (28 % vs. 43 % Besserung von Fatigue p = 0,0157). Ein signifikanter Vorteil von ADAPT-232 gegenüber Placebo zeigte sich zudem bei der täglichen körperlichen Belastung (daily walk-time) und bei der Besserung von Husten. Bei den Parametern für Entzündung (CRP) und Blutgerinnung (D-Dimere) zeigten sich keine Gruppenunterschiede, bis auf signifikant niedrigere Werte für Interleukin-6 und Kreatinin unter ADAPT-232. In der Studie wurde ein unerwünschtes Ereignis (allergische Konjunktivitis) in der Placebo-Gruppe beobachtet.

*Unter adaptogener Wirkung wird die Fähigkeit verstanden, die Körperfunktionen bei erhöhter physischer, aber auch psychischer Belastung zu unterstützen. Ein Adaptogen wirkt dabei pharmakologisch unspezifisch. Die Wirkung besteht in einer Erhöhung der Resilienz, d. h. der Widerstands- und Regulierungskraft eines Organismus gegenüber biologischen, chemischen und physikalischen Einflüssen ebenso wie gegenüber erhöhten psychischen Belastungen, wie dem Stress. (HMPC, Committee on Herbal Medicinal Products. Reflection Paper on the Adaptogenic Concept. EMEA/HMPC/102655/2007, 8 May 2008)
**Kombinationspräparat entwickelt in Schweden
***Verblindung von Studienteilnehmern, Studienärzten, Bewertern und Statistikern 

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