Leinsamen

Leinsamen bei Dyslipidämie

2022-10-25
Detail-Ansicht eines Leinsamen-Feldes

Leinsamen haben einen positiven Einfluss bei Lipidstoffwechselstörungen unterschiedlichen Schweregrades. Auf die Endothelfunktion zeigten sich lediglich Hinweise auf geringe Effekte.

So lautet das Ergebnis einer in Kooperation mit dem Kardiologischen Institut, Medizinische Fakultät Universität Danzig sowie zwei Fachbereichen für Innere Medizin an der Universität Posen, Polen durchgeführten Pilotstudie.

Das Studien-Design sah zwei unterschiedliche Studienarme mit zwei verschiedenen Patientengruppen vor.

1. Gruppe: nicht-adipöse Patienten mit schwerer Dyslipidämie und Apherese-Behandlung sowie lipidsenkender Medikation (n=11). Diese erhielten zunächst für 10 Wochen eine Diät (45 % Kohlenhydrate, 15 % Eiweiß, 50 % Fett). Auf die Run-in-Phase folgte die 10-wöchige Anwendung von Leinsamen (Tagesdosis 28 g, eingebacken in Kekse). Darauf wendeten die Patienten erneut über 10 Wochen die Diät an. Nach dieser Wash-out-Phase nahmen die Teilnehmer 10 weitere Wochen Placebo (Weizenkekse) ein. 2. Gruppe: adipöse Patienten (BMI ≥ 30 kg/m2), Gesamt-Cholesterin > 150 mg/dl ohne lipidsenkende Therapie (n=11). Diese starteten mit der Diät für 10 Wochen, anschließend verzehrten sie für 10 Wochen die Leinsamen-Kekse.

Primäres Zielkriterium war die potentielle Verbesserung der Endothelzellfunktionen. Hierzu erfolgten die Untersuchungen der Serumkonzentrationen des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF) und weiterer Marker. Für die mikromorphologischen und ultrastrukturellen Untersuchungen wurden Endothelzellen mit Patienten-Serum inkubiert und mit Hilfe von Licht- und Elektronenmikroskopie analysiert. Sekundäre Zielkriterien betrafen die Veränderungen von Entzündungsmarkern und Lipidstoffwechselparametern. Die Blutentnahmen fanden am Ende der jeweiligen 10-wöchigen Studienphasen statt.

Ergebnisse: In Gruppe 1 führte die Leinsamen-Gabe zur VEGF-Abnahme. Die morphologischen Veränderungen in Endothelzellen wie Anhäufung von Lipidtröpfchen, Veränderung des rauen endoplasmatischen Retikulums und der Mitochondrien ließen sich durch Leinsamen nicht umkehren. Die Anwendung von Leinsamen senkte das Gesamtcholesterin in beiden Gruppen, LDL-Cholesterin in Gruppe 1 und die Triglyceride in Gruppe 2. Die Ergebnisse unterstützen die potenzielle Rolle von Leinsamen bei der Behandlung von Dyslipidämie, deuten aber nur auf eine geringe Auswirkung auf die Funktion der Endothelzellen hin.

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