Chronische Obstipation: Psyllium beeinflusst die Darmflora
2021-11-08Flohsamenschalen (Psyllium) beeinflussten bei obstipierten Frauen im reproduktiven Alter die Zusammensetzung des Darmmikrobioms und verbesserten die typischen Obstipationsbeschwerden im Vergleich zu Placebo signifikant.
Dieses Ergebnis erbrachte eine an der Shanxi Medical University, Taiyuan, China durchgeführte randomisierte, placebokontrollierte, einfachverblindete Studie. Eingeschlossen wurden 54 Frauen im reproduktiven Alter (Ø 34,1 Jahre Placebo-Gruppe, n = 29; bzw. Ø 31,2 Jahre Psyllium-Gruppe, n = 25), die unter Obstipation litten. Die Zusammensetzung der Darmflora wurde anhand von 16S ribosomaler Ribonukleinsäure (rRNA)-Gensequenzierungsanalysen untersucht. Zusätzlich wurden die Teilnehmerinnen zu ihren vorliegenden Beschwerden beim Stuhlgang befragt.
Nach 4-wöchiger Psyllium-Gabe wies die Interventionsgruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe eine andere Zusammensetzung des enteralen Mikrobioms auf; ein im Vergleich mit früheren Studiendaten offensichtlich genderspezifischer Effekt. Dies zeigte sich vor allem in einer Zunahme von Faecalibacterium, Romboutsia, Streptococcus und Bifidobacterium und einer Abnahme von Bacteroides, Lachnospiraceae, Megamonas, Megasphaer, Paraprevotella und Lactobacillus. Die mit der Obstipation typischerweise einhergehenden Beschwerden (starkes Pressen, geringe Stuhlganghäufigkeit, harter Stuhl, Schmerzen beim Stuhlgang, Gefühl der unvollständigen Darmentleerung) verbesserten sich in der Psyllium-Gruppe im Vergleich zu Placebo signifikant.
Dass die Anwendung von Psyllium eine deutliche Verschiebung zugunsten von Bakteriengattungen bewirkt, die den Wasseranteil im Stuhl erhöhen, die gastrointestinalen Transitzeit verbessern sowie die Bildung kurzkettiger Fettsäuren (SFCA) bei Diabetikern positiv beeinflussen, berichteten wir bereits.*
*siehe Phyto-Extrakt vom 11.11.2019 und vom 08.06.2019
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