BPS: höhere Compliance mit Phytopharmaka
2025-01-22Patienten mit benignem Prostatasyndrom (BPS) schätzen pflanzliche BPS-Präparate wegen ihrer guten Verträglichkeit. Sie zeigen bei der Einnahme eine höhere Compliance als bei der Einnahme synthetischer BPS-Präparate und empfehlen diese gerne weiter.
So lautet das Ergebnis einer federführend von PD Alexander Tamalunas, Urologische Klinik und Poliklinik LMU München und Kollegen durchgeführten Studie. Diese untersuchte die Präferenzen und Therapietreue von Patienten bezüglich ihrer Medikamenteneinnnahme zur Behandlung von Miktionsbeschwerden aufgrund benigner Prostatahyperplasie (LUTS/BPH). Für die Datenerhebung wurde ein Fragebogen entwickelt und im Zeitraum von Januar 2022 bis Dezember 2022 von 300 Patienten des urologischen Fachzentrums beantwortet.
Ergebnisse: 73 % der Patienten (218 von 300) hatten entweder bereits Medikamente gegen LUTS/BPH eingenommen oder nahmen sie derzeit ein. Am häufigsten verschrieben wurden α1-Blocker (72 %), gefolgt von 5α-Reduktasehemmern (21 %) und dem Phosphodiesterase-5-Hemmer Tadalafil (4,5 %). Mit 41 % sind Phytopharmaka die zweithäufigste Arzneimittelgruppe, die in der untersuchten Patientenkohorte verwendet wurden; davon am häufigsten Präparate mit Sägepalmenfrüchte-Extrakt (56,3 %). Die Patienten bewerteten die Wirksamkeit der pflanzlichen Arzneimittel auf einer Skala von 1 bis 10 im unteren Drittel, waren damit jedoch zufrieden. 87 % der Patienten attestierten den Phytopharmaka eine ausgezeichnete Verträglichkeit. Nur 9 % berichteten von Nebenwirkungen unter der Einnahme von Phytopharmaka; unter der Einnahme von synthetischen BPS-Präparaten waren es hingegen 37,2 % (p < 0,001). Die Gründe für das Absetzen der verschreibungspflichtigen Medikation waren hauptsächlich Nebenwirkungen wie Anejakulation und Libidoverlust, gefolgt von orthostatischer Hypotonie, verstopfter Nase, Durchfall, Mundtrockenheit und Verstopfung. 43 % der Patienten empfahlen ihre pflanzlichen BPS-Präparate weiter, und zwei Drittel der Patienten waren der Meinung, dass diese von der gesetzlichen Krankenversicherung erstattet werden sollten.
Fazit der Autoren: Die Therapietreue ist der Schlüssel zu einer ausreichenden Behandlung von LUTS/BPH. Daher sollten BPS-Patienten über die Verfügbarkeit wissenschaftlich dokumentierter Phytopharmaka beraten werden. Aufgrund ihres günstigen Sicherheitsprofils können diese eine wichtige Lücke in der medikamentösen BPS-Therapie schließen, um eine ausreichende Compliance und letztlich eine angemessene Verbesserung der Symptome zu erreichen.
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